Meine persönliche Yogareise begann Ende 2009 mit meinem Umzug nach Australien. Inmitten der wunderschönen Northern Beaches von Sydney startete ich mit Iyengar Yoga und durfte das erste Mal dieses ‚Wohlfühl‘-Gefühl erfahren, was mich seitdem nicht mehr losgelassen hat. Die Kombination aus Meditation, Bewegung mit gezieltem Fokus auf den Körper und abschließender Endentspannung war damals neu für mich. Bis dahin bedeutete Sport für mich, 'Alles zu geben' um dann in eine Art ‚Entspannung‘ zu kommen.
In den philosophischen, meditativen Part des Yogas bin ich vor allem eingetaucht, als ich eine lange Krankheitsphase durchgemacht habe. Meine Melanoma-Diagnose konfrontierte mich mit der Endlichkeit des Lebens, vor allem als ich 10 Monate später die 2te und weitere 6 Monate später eine 3te Melanoma-Diagnose bekam. Die Zeitabschnitte wurden immer geringer und die ständigen Hautscreenings brachten die permanente Angst mit sich: ‚Wann kommt der Nächste?‘ ‚Wird es frühzeitig genug erwischt?‘.
Als mein Körper dann auch noch anfälliger für ‚normale‘ Krankheiten wurde, fehlte mir immer mehr die körperliche und damit irgendwann auch die seelische Kraft. Mein Körper hatte bis dato immer ‚funktioniert‘ und nun musste ich aufgrund Erschöpfungszustände mich immer mehr einschränken. Egal ob es meine geliebten Outdoor-Aktivitäten, Sportevents, gemütliche Treffen mit Freunden waren, vieles ging einfach nicht mehr. Mein Leben leidete immer mehr: unzählige Untersuchungen bei vielen Doktoren folgten und kein Arzt konnte mir erklären, warum ich von einer Krankheit in die nächste ‚hüpfte‘. Am Ende konnte ich mich kaum mehr als 2-3 Stunden auf den Beinen halten, ohne mich danach wieder ausruhen zu müssen.
Glücklicherweise kam ich in Kontakt mit einer wunderbaren Ärztin, die nach meiner Anamnese und gezielten Bluttests relativ schnell herausfand, dass ich unter einer chronischen Borreliose litt. Nach einigen Jahren, in dem mein Körper degenerierte, konnte ich endlich mit einer Behandlung starten, die zwar weitere zwei Jahre in Anspruch nahm, aber mein Körper sich endlich wieder erholen durfte.
Ich muss immernoch auf meine Energie achten und entsprechend handeln. Aber ich lebe wieder und funktioniere nicht nur.
Warum erzähle ich das? Weil ich ohne Yoga an meiner Seite diese anstrengende Zeit nicht so leicht überstanden hätte und dafür bin ich sehr dankbar. Darum möchte ich, die positiven Effekte, die Yoga haben kann, gerne weitergeben.
Mein Motto: Es sind manchmal die kleinen Dinge im Leben auf die es ankommt. Solange man noch atmet, lebt man und kann etwas beinflussen.
Seit über 13 Jahren ist Yoga mein ständiger Begleiter. Es ist mein Werkzeugkoffer, aus dem ich mir das 'rauspicke', was ich gerade brauche. Mal mehr, mal weniger, je nachdem wie das Leben gerade so läuft (mit Kindern klappt es nicht immer mit der täglichen meditativen Ruhe *smile* ).
Von einem intensiven 10 Tage Vipassana Meditation Retreat (kein Sprechen, kein Augenkontakt), bis hin zum Bikram Yoga (bei 40Grad) , habe ich einiges ausprobiert und glaube, jeder Stil kann je nach Lebensabschnitt seinen Platz haben. Wichtig ist, das zu finden was einem in der derzeitigen Situation gut tut – seelisch und körperlich.
Das Leben ist in ständiger Bewegung und somit habe auch ich meinen Yogaweg immer wieder angepasst. Ich habe Yoga auf meinen Lebensstationen in Australien, Singapur, Bali und nun auch in Deutschland erfahren und und liebe es wie am ersten Tag.
Live, love & laugh
Ramona
- Februar 2024 -
Meine Ausbildung:
Seit Mai 2023 – Mai 2025: 500h Ayur-Yogatherapie Ausbildung von und mit Christoph Kraft und Remo Rittiner
Apr 2021: AYA 200h Yogalehrerin Ausbildung – WAY in Wiesbaden